Gründach­­modellierung

Gründächer (auch Dachgarten, Dachbegrünungen oder begrünte Dachflächen genannt) dienen der Retention, der Verbesserung des Klimas oder als Ersatz für eine bebaute Fläche.

Sie sind teilweise oder vollständig mit Vegetation bedeckt und werden in die Arten extensive und intensive Begrünung unterschieden.

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Wasserhaushalt in einem Flussgebiet

Warum machen Gründächer Sinn?

Zukünftig dürfen sich z.B. in Berlin Neubauvorhaben nur noch in Ausnahmefällen an die Mischkanalisation anschließen. Stattdessen ist das Regenwasser vollständig vor Ort zu bewirtschaften. Gründächer helfen bei der Renaturierung sowie der Wasseraufnahme-Fähigkeit der Stadt – ganz im Sinne einer Schwammstadt.

Gründächer haben neben der Retentionsfunktion zahlreiche weitere Vorteile. Sie:

  • entlasten durch ihre Schwammeigenschaften Abwassersysteme und Kläranlagen
  • schützen das Dach und sorgen für eine wesentlich längere Haltbarkeit. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Begrünung einen mechanischen Schutz bildet und UV-Strahlung absorbiert.
  • verbessern das Raumklima in Form von Kühlung an heißen Tagen durch Verdunstung des auf dem Gründach gespeicherten Niederschlagswassers. Dies kann sogar Klimaanlagen überflüssig machen.
  • sorgen für eine bessere Isolierung an kalten Tagen, wodurch die darunter liegenden Räume langsamer auskühlen (entspricht bis zu 80 mm dickem Dämmmaterial).
  • filtern Schadstoffe wie Feinstaub aus der Luft und verbessern so das Stadtklima weiter
  • bieten einen Lebensraum für Tiere und Pflanzen
  • verbessern im Falle einer bestehenden Photovoltaikanlage deren Effizienz
  • werten das Gebäude optisch auf.

Was sind extensive und intensive Gründächer?

Extensive Dachbegrünung entspricht einer natürlichen, ungenutzten Fläche und ist recht pflegeleicht, da sie ausschließlich aus bodennahen, 5 – 15 cm hohen und an extreme Standortbedingungen angepassten Pflanzen (Moose, Sukkulenten, Kräuter und Gräser) besteht.

Intensiv begrünte Dächer lassen sich am besten als Dachgärten bezeichnen. Sie sind mit ebenerdigen Gärten und genutzten Grünflächen vergleichbar und können bis zu 100 cm hohe Pflanzen oder auch kleinere Bäume umfassen. Daher erfordern sie eine sorgfältige Pflege, um langfristig erhalten zu bleiben.

Gibt es öffentliche Frödermittel und Richtlinien für Gründächer?

In Deutschland gibt es einige staatliche Fördermöglichkeiten für Gründachprojekte in Form von direkten Zuschüssen, Festsetzungen in Bebauungsplänen oder indirekt über das Umlegen der Abwassergebühren.

Für die bauliche Umsetzung gibt es folgende Leitfäden, an die Sie sich halten können:

  • Richtlinie für die Planung, Ausführung und Pflege von Dachbegrünungen der Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau e.V. in Bonn (kurz: FLL-Dachbegrünungs-Richtlinie)
  • Richtlinien für die Planung und Ausführung von Dächern mit Abdichtungen (kurz: Flachdachrichtlinien), Teil des Fachregelwerks des Zentralverbandes des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH).

Passende Softwarelösungen

Gründächer lassen sich mit unserer Software STORM planen, bemessen und simulieren

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STORM

Bemessung einzelner Regenwasserbewirtschaftungsanlagen bis hin zu komplexen Entwässerungssystemen.

STORM ist eine Software für die Planung und Bemessung von Regenwasserbewirtschaftungs-Anlagen (RWB). Durch die Einbindung von Bemessungsregen (z.B. aus KOSTRA) lassen sich die die jeweiligen RWB-Anlagen einzeln vordimensionieren und dann als Gesamtsystem per Langzeitsimulation optimieren. Die Auswertung z.B. von Überlaufhäufigkeiten oder Wasserbilanzen erfolgt automatisch. Aus den Simulationsergebnissen können automatisch Berichte erstellt werden.

Seit 2021 bieten wir die neue STORM-Software-Generation an. Diese löst die langjährig erprobten STORM-Versionen STORM.RWB und STORM.XXL ab. Wesentliche Vorteile der neuen Software-Generation:

  • Komplett überarbeitete Benutzeroberfläche
  • Raumbezogenes Arbeiten durch QGIS-Integration
  • Datenbankbasierte Projektdatei (SQLite)
  • Konformität entsprechend dem neuen Arbeitsblatt DWA-A 102-2/-M 102-4
    (neue Entwicklungen werden nach Veröffentlichung eingearbeitet)

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Referenzen / Projekte

So helfen wir Ihnen, die Natur zurück in die Stadt zu bringen.

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Stadtgebiete

Weltweit leben mittlerweile mehr als die Hälfte aller Menschen in Städten und Ballungsräumen. In Europa sind es sogar mehr als 75%. Bevölkerungswachstum, Verstädterung und wirtschaftliche Entwicklung lassen die Nachfrage nach Trinkwasser in städtischen Gebieten weiter steigen. Gleichzeitig wirken sich der Klimawandel und die Umweltverschmutzung negativ auf die Verfügbarkeit von Wasserressourcen aus. In Europa dienen 20 % des aus Gewässern entnommenen Süßwassers der öffentlichen Wasserversorgung, d. h. es wird an Haushalte, Unternehmen, Hotels, Schulen und Krankenhäuser geliefert. Die Wasserversorgungsunternehmen stehen vor der Herausforderung, eine Vielzahl von Faktoren zu berücksichtigen, z. B. Bevölkerung, Haushaltsgrößen, Topografie, Verbrauchsmuster, wirtschaftliche Nachfrage, chemische Wasserzusammensetzung, klimatische Bedingungen und logistische Faktoren.

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